Liebeskummer Phasen.

Liebeskummer Phasen Beratung WienLiebeskummer verläuft in Phasen:

 

Liebeskummer ist eine komplexe psychologische Reaktion und verläuft in unterschiedlichen Stadien, oder Phasen, die in einander übergehen. Die negativen Gefühle, die dabei auftauchen kommen in Wellen, deren Heftigkeit und Häufigkeit mit der Zeit abnimmt. Die Dauer der Verarbeitung ist indivduell unterschiedlich und liegt zwischen 3 und 24 Monaten.

Die Verarbeitung einer Trennung verläuft in unterschiedlichen Stadien, bei denen jede Phase einen anderen Hauptzweck erfüllt. Die jeweiligen Phasen gehen fließend ineinander über und können Streckenweise gleichzeitig statt finden.

Phase 1 – Schock und nicht wahr haben wollen:

In dieser Phase ist die Psyche bemüht, das Unabwendliche und die Endgültigkeit der Trennung so gut wie möglich, aus dem emotionalen Gewahrsein fern zu halten. Oftmals kommt es zu einer Antriebssteigerung, zu einem Getrieben-sein, oder zu enormen Bemühungen, den Partner um jeden Preis zurück zu gewinnen. Die Gedanken laufen auf Hochtouren und ersinnen immer neue Strategien und Erklärungsversuche, die der Endgültigkeit der Trennung und des nicht geliebt seins widersprechen. Bei einem Verlust durch Tod, wird der geliebte Partner oft emotional weiterhin so wahr genommen, als wäre er noch präsent.

Diese psychischen Reaktionen dienen dem Eigenschutz, um die Psyche vor zu heftigen emotionalen Ladungen zu schützen und einen totalen Zusammenbruch zu verhindern.

Phase 2 – die echte Trauerphase:

Nach und nach wird lässt sich die schmerzliche Realität nicht mehr aus dem emotionalen Gewahrsein fern halten und die psychische Abwehr bricht auf. Die Getriebenheit bricht zusammen und negtive Gefühle wie Einsamkeit, Verlassenheit, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit und Leere überfluten beinahe den gesamten Organismus. Das gesamte Leben erscheint sinnlos und freudlos und das Gefühl, sich nie von diesem Schlag zu erholen beherrscht den Alltag, der oft nur mit großer Mühe aufrecht erhalten werden kann.

In dieser Phase sind große emotionale Schwankungen, zwischen Hoffnung und Resignation, Trauer und Wut, Ohnmacht und Kampfbereitschaft, sowie Abwertung und Idealisierung der ehemaligen Beziehung typisch. Der oft massive Leidensdruck bewirkt ein Schrittweises emotionalee Loslassen von dem(der)  ehemaligen Partner(in).

Phase 3 – Verarbeitung:

Mit der Zeit nimmt die Heftigkeit der emotionalen Schübe ab und die Abstände zwischen emotionalen Spitzen werden größer. Die Schuldfrage rückt zusehends ins Zentrum der Gefühle. Vor allem bei Menschen, die ungewollt und plötzlich verlassen wurden tauchen oftmals heftige Wut und Rachegelüste auf. Es wird nach einem Verantwortlichen für dieses Desaster gesucht. Auch Fragen nach Gerechtigkeit, Schicksal und Ausgleich werden gestellt und das Vertrauen in das Leben an sich ist oft erschüttert. Wut ist dabei ein gesunder Herausbeweger aus Hoffnungslosigkeit und Starre. Nach und nach gelingt es auch, eigene Anteile zu sehen, die zum Scheitern bei getragen haben. Besonders diese Phase bietet die Chance für tiefgehenden Erkenntnisse über sich selbst und das Leben und führt im besten Fall zu Weiterentwicklung und einem stabilerem Fundament in der Lebensplanung und Gestaltung.

Typsich in dieser Phase ist der Wechsel zwischen Wut und Einsicht und das Enstehen neuer Lebenskonzepte. In dieser Phase entscheidet sich, ob wir die Krise als Chance zu Weiterentwicklung und Neuerung nutzen können.

Phase 4 – Neuorientierung:

In der letzten Phase ist die eigentliche Verarbeitung vollzogen und der Blick beginnt sich mehr und mehr nach vorne zu richten. Neue Ideen und Pläne tauchen auf und Antrieb und Stimmung beginnen sich zu normalisieren. Die ehemalige Beziehung verliert immer mehr an Bedeutung und Fragen nach Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft werden wichtig. Wir haben die Trennung und den Verlust akzeptiert und integriert und zu neuem Lebensmut und neuer Lebenskraft gefunden.

Die Verarbeitung von Liebeskummer und Verlust nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch und ist so gut wie immer eine Erfahrung, die uns an unsere Grenzen bringt. Alleine ist so etwas kaum zu bewältigen. Besonders Freunde und Familie sind in dieser Zeit wichtige und nötige Ressourcen, aber auch Internetforen und der Austausch mit Gleichgesinnten in Selbsthilfegruppen können gut dabei unterstützen.

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